Zitat Zitat von mo.deluxe Beitrag anzeigen
Bin mir nicht sicher,bin ich dich da richtig verstehe und ich kenne mich mit den lokalen Stuttgarter Problemen auch nicht soo gut aus.
Aber ich glaube da widersprichst du dir selbst. Einerseits sagst du der ÖPNV ist keine wirklich gute Alternative, weil er zu voll ist zur rush-hour. Andererseits beschreibst du die Situation, dass es mehr Individualverkehr braucht, weil es quasi keine einheitliche Rush-Hour mehr gibt...Kannst nicht mit dem gleichen Argument in 2 Richtungen argumentieren.
Keine Zeit zum Lesen gehabt, wa ? Es ging darum das Stuttgart an sich ein Verkehrsdichteproblem hat, das Politiker meinen das mit schlauen Subventionen korrigieren zu können. Jetzt meint man das E-Auto als Lösung zu präsentieren zu können aber ich sehe keine Chance für viele Stuttgarter daran überhaupt teilzunehmen, wegen der Platzenge in der Stadt und der folglich notwendige hohen Ladesäulendichte. Die E-Technik im Antrieb ist und bleibt ein Nischen- oder Nebenthema solange ich wirtschaftlich immer wieder beim Diesel bzw. Mild-Hybrid raus komme. Der fischi hat das richtig verstanden.

Es nimmt hier schon fast heraklitische Zustände an, es wird viel über das was wäre wenn geschrieben. Fakt ist, bei mir persönlich ist der E-Antrieb rein wirtschaftlich schon gesehen nur teilweise eine Lösung. Ein Garagenplatz in meinem Viertel kostet als nicht Hausmieter 100-120 €/Monat, d.h. Wegstrecke zum Auto kann schon mal 1 km sein, ein Stellplatz ist keine Garantie, hier gilt wer zu erst kommt malt zuerst. Also muss die Karre alle Anforderungen abdecken, damit es eben nur eine/Nase gibt. Das Carsharing-Programm der Stadt und weiterer reicht nicht aus. In der Parallelstraße stehen zwei E-Smarts, die sind auf Wochen hin ausgebucht, damit kann meine Frau nicht ihre Fahrt zur Arbeit planen. Der ÖPNV funktioniert nur für mich und meine Tochter, wobei ich mir 35-50 min. jeden Tag (Auto gegenüber ÖPNV) spare. Ich habe zwei Jobs, da zählt jede Minute. Es geht aber nicht nur mir so, ich lief mal durch unsere nächstgelegenen Anwohner-Straßen, es gibt, bis auf die 2 E-Smarts und einem gelegentlich parkenden E-Golf, keinen einzigen Stromer. Es stehen dort etwa 70 Autos.

Um eine Quote von 30 % E-Autos zu erreichen müsste rein rechnerisch alle 23 m eine Ladeanschluss stehen. Nun kostet 1 m Unterboden-Verlegung ca. 800-1200 Euro, eine Säule um die 5.000 €/Anschluss, das sind ganz grob mal 605.000 € damit mit 30 % dieser 70 Autos in meiner näheren Umgebung stromern können. Nehmen wir mal an alle würden meine Pendelstrecke 7 Tage die Woche fahren und der Betreiber schlägt 2 Cent auf das kWh für seine Investition drauf, dann wären das 282 Jahre bis zur Amortisation. Also muss der Staat zuschießen, je Auto für die Infrastruktur 28.810 €. Selbst wenn alles nur die Hälfte kosten würde, wer soll das bezahlen? So funktioniert das nicht. Schnellladestationen werden deshalb das Rennen machen und die machen die Batterielebensdauer wieder schwieriger...ganz nebenbei 400 V, 250 kW, das sind mindestens 69 mm Kabelquerschnitt...Tankservice als bezahltes Bodybuilding .

Wenn also die Politik hier eingreifen will, dann nur über den Markt. Was das bei den Regenerativen gebracht hat wissen wir, was das kostet auch. Ist das Konzept nun Bepreisung des Kohlenwasserstoffverbrauchs? Wer diktiert den Verbrauch wenn nicht der Markt? Wer böses denkt sieht einen vom Staat verordneten Preis als eine Steuer auf Verbrauch, die ich wiederum für fragwürdig halte, das wäre evtl. eine Mehrfachbesteuerung! Ist das sozial gerecht gestaltbar? Welchen Einfluss hat das auf unsere heutige Art zu leben?