Nürburgring. „Ein Gänsehaut-Erlebnis für alle Altersgruppen“ – das hatten wahrlich am späten 1. Adventsonntag gegen 17.30 Uhr die sechs Besucher (zwei ältere Leute, eine Mutter mit Kind und zwei 22-jährige junge Männer), die sich die letzte Vorführung im Multi-Media-Theater „Grüne Hölle“ am Nürburgring ansehen wollten.
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In diesem Multi-Media-Theater im neu errichteten, sogenannten „Ring-Werk“, krachte ein rund sechs Meter langer Eisenträger (dekoriert als künstlicher Baum), der Teil der mechanisch-beweglichen Dekoration zum Bestandteil der Vorführung, ist in Richtung Zuschauerränge. Nur einem mäßigen Besucherinteresse ist es zu verdanken, dass niemand ernsthaft verletzt worden ist. Nur sechs von circa 80 Sitzplätzen im Theater waren an diesem 1. Adventsonntag besetzt. Wäre das Multi-Media-Theater voll gewesen, hätte es zu einer Katastrophe kommen können.
„Grüne Hölle hautnah – ein Besuch in diesem Multi-Media-Theater macht die Geschichte der Nordschleife mit allen Sinnen erlebbar. Ein Gänsehaut-Erlebnis für alle Altersgruppen“ – so verspricht es der Veranstalter, die Nürburgring GmbH auf seiner Internetseite. Ja, die sechs Besucher hatten ihr ganz persönliches Gänsehaut-Erlebnis, als es am 29.11.2009 gegen 17.30 Uhr mitten in einer simulierten Gewitterszene zu dem außerplanmäßigen Zwischenfall kam. „Ein künstlicher Baum, der zum Bestandteil von zwei beweglichen Baumreihen gehört, verhakte sich mit anderen Bäumen in der Mechanik an der Decke, brach aus der oberen Schienenführung heraus und stürzte auf das Zuschauerpodest. Das plötzlich aufgetretene, lang anhaltend kratzende Geräusch klang nicht gut“- so der Augenzeuge. „Ich wusste sofort, dass gleich etwas passieren würden“- so der Augenzeuge weiter.
Glücklicherweise saß in der ersten Reihe nur eine Frau mit Kind ganz links in der Sitzreihe. Der Baum krachte ziemlich in die Mitte des Zuschauerpodestes, weit über die erste Sitzreihe hinweg. Glücklicherweise saß dort niemand. Lediglich umher fliegende Splitterteile trafen einen Besucher am Kopf. Der umgestürzte künstliche Baum bestand nach Auskunft des Augenzeugen im Innenteil aus einem Eisenträger und war zur Dekoration mit Plastik ummantelt, genau wie die anderen Bäume in den beiden beweglichen Baumreihen auch. „Die Anlage stoppte nicht. Der umgekrachte Baum ragte quer liegend samt Eisenträger etwa auf Schulterhöhe bis in die zweite Zuschauerreihe hinein. Die Situation war verwirrend, berichtet der Augenzeuge. Ich war geschockt und wusste in diesem Augenblick nicht: war es nur eine gespielte Situation, oder ein unkontrollierter Zwischenfall“, so der Augenzeuge. „Jedenfalls verhakte der umgestürzte Baum in der Mechanik immer mehr, bis er zurück in die Baumreihe gezerrt worden ist“, fügte der Augenzeuge hinzu.
Erst nach diesen Schrecksekunden soll die Anlage endlich gestoppt worden sein. Das Licht ging an. Ein Mitarbeiter kam in den Raum und sagte: „Bitte Ruhe bewahren, gehen sie langsam in Richtung Notausgang“. Der eigentliche Ausgang war anscheinend durch den Zwischenfall versperrt, so der Augenzeuge. Erst als die beiden älteren Besucher in der letzten Reihe fragten, warum die Vorstellung gestoppt worden ist, sagte der Mitarbeiter: „Das gehörte gerade nicht zur Attraktion!“ Beim Herausgehen konnte der Augenzeuge in der Leinwand noch ein faustgroßes Loch feststellen. Der Augenzeuge berichtet auch, dass überhaupt nicht gefragt worden ist, ob jemand verletzt sei.
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