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Thema: Kraftstoffanlage vereinfachen

  1. #1

    Standard Kraftstoffanlage vereinfachen

    Grüße.
    Ich bin neu hier im Forum und stelle mich deswegen kurz vor.
    Ich heiße Micha, bin 31 Jahre alt und bin gerade dabei, einen EE9 zu einem schönen Rallyewagen (Gruppe F) auf- bzw. umzubauen. Da ich Neuling im Hondabereich bin, tun sich dort immer mal wieder ein paar Fragen auf, welche ich mir aber auch oft selbst beantworten kann. Leider kann ich mir nicht alles selbst herleiten und im Reparaturhandbuch sind oft nur spärliche Informationen zu finden.

    1. Ich habe eine generelle Verständnisfrage zum Kraftstoffsystem. Am Tank gibt es 3 Anschlüsse. Vorlauf, Rücklauf, und die 3. Leitung kommt vom Kohlebehälte. Der Kohlebehälter wandelt gasförmigen Kraftstoff wieder in flüssigen um und leitet den Sauerstoff nach draußen? Wie funktioniert das genau? Die Zuleitung zum Kohlebehälter kommt von einem MAP-Sensor? Was hat der damit zutun? Meine Hauptfrage: Könnte man das System vereinfachen, sodass es nur noch 2 Leitungen (also Vor- und Rücklauf) gibt. Bei Rallyes sind wir bald gezwungen; FIA-Tanks zu verbauen. Da gibt es dann zwangsläufig nur 2 Leitungen. Über Erklärungen und Tipps wäre ich Euch dankbar!

    VG

  2. #2
    Roster, Klöße & Bier e.V. Mitglied Avatar von Alf
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    Standard

    Grüsse nach Hameln

    Die Gasleitung ist mWn dafür, den Druckunterschied auszugleichen. Zum Einen beim Betanken damits entsprechend einfliessen kann. Beim Fahren gleicht es den Unterdruck -der im Tank entsteht- aus.
    Ebenso werden über den Filter entsprechende Expansionsgase (Benzin-Luft-Gemisch) vom Tank über das EVAP in die Verbrennung eingeleitet.

  3. #3

    Standard

    So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. Der Unterdruck, der beim Fahren im Tank entsteht, ließe sich ja durchaus auch anders ausglichen (siehe Tanks anderer Fahrzeuge). Eine zusätzliche Entlüftung ist ja ebenfalls vorhanden. Was heißt EVAP ausgesprochen? Ist denn bekannt, ob es mal jemand gab, der von diesem System bzw. diesen Sensoren mal was umgeändert bzw. wegrationalisiert hat? Auch wenn keine moderne Elektronik verbaut ist, könnte ich mir vorstellen, dass es dort dann zu Problemen und zu Fehlermeldungen kommt. Das System ist ja sicher gut abgestimmt. Was machen denn die beiden Sensoren, die nebeneinander direkt beim bzw. über dem Kohlefilter sitzen genau?
    Danke erstmal, aus Hameln komme ich nicht, sondern aus Schneeberg (Sachsen). VG

  4. #4
    e.V. Mitglied
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    Standard

    Zitat Zitat von rattenfaenger Beitrag anzeigen
    1. Ich habe eine generelle Verständnisfrage zum Kraftstoffsystem. Am Tank gibt es 3 Anschlüsse. Vorlauf, Rücklauf, und die 3. Leitung kommt vom Kohlebehälte. Der Kohlebehälter wandelt gasförmigen Kraftstoff wieder in flüssigen um und leitet den Sauerstoff nach draußen? Wie funktioniert das genau? Die Zuleitung zum Kohlebehälter kommt von einem MAP-Sensor? Was hat der damit zutun? Meine Hauptfrage: Könnte man das System vereinfachen, sodass es nur noch 2 Leitungen (also Vor- und Rücklauf) gibt. Bei Rallyes sind wir bald gezwungen; FIA-Tanks zu verbauen. Da gibt es dann zwangsläufig nur 2 Leitungen. Über Erklärungen und Tipps wäre ich Euch dankbar!

    VG
    Guten Morgen. Dort hast du einen Verständnisfehler.
    Eine Unterdruckleitung des Aktivkohlefilters geht zum "auf Deutsch" Spülabsperrmagnetventil, nicht zum Map Sensor.
    Der Map Sensor sitzt daneben und bekommt nur einen Unterdruckschlauch von der Drosselklappe (geht neben dem rot ummantelten oben an die Drosselklappe).

    Das andere Ventil oben heißt eingedeutscht Druckreglerabsperrmagnetventil. Sperrt die Unterdruckleitung zwischen Benzindruckregler und Ansaugbrücke.

    Wenn du radikal mit der Situation umgehen willst, dann baust du den Aktivkohlefilter samt beider Ventile und allen Schläuchen aus. Mit dem Schlauch vom Benzindruckregler gehst du dann direkt zur ASB.
    Den Stutzen oben an der Drosselklappe wo der rot ummantelte Schlauch dran war lässt du offen oder machst einen Blindstopfen drauf.
    Dann bleibt noch ein Stutzen an der Spritzwand über, das ist der die Tankbe- und entlüftungsleitung. Dort habe ich einfach einen Schlauch drangemacht und an einer unauffälligen Stelle enden lassen, wo die Dämpfe sicherheitshalber weder in den Innenraum noch Richtung Krümmer können. Kannst den Stutzen auch einfach offen lassen, sieht halt nicht so schön aus.
    Manche verbinen den Stutzen auch mit dem Stutzen der Drosselklappe oben, aber da habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, da die Leitung zum Tank halt auch als Belüftung dient und über diesen Stutzen halt ständig Unterdruck entsteht.

    Fehlermeldungen kommen keine, das System ist nicht überwacht. Habe das zigfach so praktiziert und nie Probleme gehabt.

    Grüße

  5. #5

    Standard

    @e-j2-ddy:
    Sehr schön. Vielen Dank für die ausführliche Antwort und Beschreibungen. Genau sowas habe ich gesucht! Das man den Kohlefilter und beide Ventile recht problemlos entfernen kann, hätte ich so nicht gedacht. Na wunderbar, dann wird es ja wieder ein kleines bischen übersichtlicher im Motorraum. Je weniger Bauteile und Gefummel, desto besser. Den Stutzen für die Be- und Entlüftung werde ich nicht an der Spritzwand lassen. Ich habe das Auto komplett leer im Innenraum (zwecks Rallyegeschichte). Diese Leitung werde ich umverlegen, sodass diese eventuell mit beim Einfüllstutzen nach außen tritt und dort problemlos Luft ein- und ausströmen kann. Dann habe ich dort alles kompakt und weniger Leitungen, die durch den Fahrgastraum verlaufen.

    Vielen Dank und VG
    Werde mich bei gegebener Zeit wieder melden! Nächste Woche gehts erstmal zum Käfigbauer...

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