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Thema: Neuaufbau B18C (Ohne Leistungssteigerung). Erfahrungen über Teile, OEM vs. Zubehör?

  1. #1
    Avatar von tim1611
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    Standard Neuaufbau B18C (Ohne Leistungssteigerung). Erfahrungen über Teile, OEM vs. Zubehör?

    Moin!

    Leider hab ich an meinem B18C (Spec R also quasi C6) einen Motorschaden erlitten. Keine Kompression auf einem Zylinder. Ich weiß noch nicht was das Problem genau ist, aber ich muss jetzt den Kopf runter nehmen und erwarte einen defekten Zylinderkopf/Ventil oder ein Loch im Kolben. Wenn ich mir den ganzen Aufwand für das zerlegen schon machen muss, dann könnte ich ja noch auf ungeahnte dinge stoßen die auch gleich mit gemacht werden müssen.

    Nun möchte ich mich im vorwege informieren was ihr für Erfahrungen mit gewissen Ersatzteilen gemacht habt. Die einen Schwören natürlich darauf ausschließlich Honda OEM Teile zu nutzen, die anderen schwören auf "verbesserte" (Tuning?) Teile ausm Zubehör und wieder andere fahren sicher eine gute Mischung. Es gibt aber natürlich eine Menge Zubehör anbieter und was man da nun empfehlen kann oder nicht, das weiß ich einfach nicht und da soll die Erfahrung von euch rein spielen. Wenn natürlich jemand einen Motor aufgebaut hat und der jetzt seit 1000km läuft dann zähle ich das nicht als Erfahrung. Aber wenn etwas seit mehreren Tausend kilometern hält und meinetwegen auch in mehreren Motoren, dann wäre ich froh wenn dieses Wissen hier mit einfließt.

    Eventuell wird das hier ja zu einem Erfahrungs-Sammelthread. In der Suche findet man natürlich immer mal wieder erfahrungen zu einzelnen Teilen wie z.B. Kolben. Aber hier werde ich wohl nach ein paar mehr sachen fragen, bzw. sollen mehr Teile rein.

    Ich für meinen Teil muss ehrlich zu geben das ich mir ne komplette perfekte Motor überholung nicht einfach so leisten kann und ich würde gerne an manchen ecken und enden sparen. Nur nicht an den falschen. ;-) Ich habe auch nicht vor ein Leistungsmonster aus dem B18 zu machen, weil ich finde das knapp 200 PS Standhaft in einem EE9 völlig ausreichend sind um viel Spaß zu haben. Im Prinzip soll der Versuch gestartet werden Low Budget aber vernünftig zu revidieren.

    Ich führe jetzt mal paar Grundbauteile auf, die wohl "Typischer" weise kaputt gehen bzw verschleißen können und mal paar Hersteller die diese ersetzen können, die ich auf meiner Suche so gefunden habe.

    Zylinderkopf:

    Ventile

    -DNJ
    -Skunk 2 Alpha und Ultra Series
    -Supertech
    -JAP Service Parts (Hausmarke)

    Ventilfedern + Teller
    -Skunk2 Pro
    -Supertech

    Ventilführung
    -DNJ
    -Supertech
    -Ferrea
    -JAP Service Parts (Hausmarke)

    LMA´s
    -Skunk2
    -DNJ

    Ventilschaftdichtung
    -Skunk2
    -Ferrea
    -Supertech
    -DNJ

    Kopfdichtungssatz
    -DNJ
    -Cometic
    -Ashuki
    -JAP Service Parts (Hausmarke)

    Kopfdichtung Einzeln
    -JE Pistons
    -Cometic
    -Golden Eagle
    -DNJ
    -Athena
    -Ashuki
    -Elring
    -Victor Reinz

    Motorblock:

    Kolben
    -Mahle
    -Wiseco
    -Wössner
    -JE Pistons
    -Supertech
    -NPR
    -Spoon

    Kolbenringe
    -DNJ
    -JE Pistons
    -CP-Carrillo
    -Supertech
    -Riken
    -TPR
    -NPR

    Pleul
    -Eagle
    -SCAT
    -Skunk2

    Lagerschalen
    -ACL
    -King Racing
    -DNJ
    -Ashuki

    Nun natürlich gibt es sicher noch mehr Teile die defekt sein können und einer Bearbeitung bzw. einen Austausch benötigen, aber ich denke das so die Grundbauteile die defekt sein können abgedeckt sind. Wer möchte kann mich gerne eines besseren belehren und noch weitere Dinge hinzufügen.
    Natürlich gibt es zu jedem Bauteil auch noch die OEM version. Was mich da nun billiger kommt muss ich wohl im Einzelfall beurteilen.

    Ich habe auch nicht differenziert was nun ein "Ersatzteil" und was ein "Tuningteil" ist, da ich nicht finde das man das immer auf Anhieb erkennt.

    So, ich hoffe nun das es zu bestimmten Teilen erfahrungen gibt und ihr die teilen könnt. Es gibt sicher auch Hersteller oder Teile die ich einfach nicht kenne, die gerne hinzugefügt werden können. Im Prinzip ist das jetzt ein aufgebot aus AKR, Tegiwa, eBay und ein paar "normalen" Ersatzteilhändlern.

    Vielen Dank!

    MfG Tim
    Geändert von tim1611 (25.05.2019 um 14:10 Uhr)

  2. #2
    Eichhorns best friend! e.V. Mitglied Avatar von SPY#-2194
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    Auf machen und erst mal sehen, was wirklich verschlissen oder defekt ist. 95% auf deiner Liste brauchst du nicht.

    Alle Dichtungen neu, wenn nötig die Lager neu (nur OEM), und wenn nötig honen oder gar bohren.
    Benutzen, statt putzen!
    "Das ist nur optisch angerissen, da ist kein richtiger Riss."

    Der Programmierer der Autokorrektur ist ein Erdloch und soll sich ins Knie fügen!

  3. #3
    Arouse the DAMPFHAMMER! e.V. Mitglied Avatar von LotusElise
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    Zitat Zitat von tim1611 Beitrag anzeigen
    ...Die einen Schwören natürlich darauf ausschließlich Honda OEM Teile zu nutzen, die anderen schwören auf "verbesserte" (Tuning?) Teile ausm Zubehör und wieder andere fahren sicher eine gute Mischung...Ich habe auch nicht vor ein Leistungsmonster aus dem B18 zu machen, weil ich finde das knapp 200 PS Standhaft in einem EE9 völlig ausreichend sind um viel Spaß zu haben. Im Prinzip soll der Versuch gestartet werden Low Budget aber vernünftig zu revidieren.
    Griaß Di Tim, solange Du mit der Serien-Drehmomentverlauf zufrieden bist und auf das Budget minimalst halten möchtest, würde ich, wie SPY erwähnt hatte, nur die notwendigsten Sachen machen. Das sind neben dem schadensbedingten Teiletausch der Tausch der Wartungselemente und Dichtungen. Letzteres ist klar, die dürfen meist auch nur einmal verwendet werden. Bei den Wartungselementen würde ich nach Priorität vorgehen:

    1. Budget
    2. Motorkompression
    3. Langlebigkeit

    1. heißt nur Tauschen was unbedingt getauscht werden muss, 2. bedeutet den Motor wieder an seine Zielleistung hinstellen, sprich die Kompression auf Serienniveau zu bringen, 3. bedeutet Lebensdauer durch entsprechenden Teiletausch mitzugeben. Dabei gilt es wegen 1. immer zu beachten, alles was die Leistung vom Serienstand wegbringt, muss entsprechend am Prüfstand in der ECU korrigiert werden. Und damit reißt Du ganz schnell ein Loch in Dein Budget. Für eine ordentliche Abstimmung und eine ECU-Anpassung, dass überhaupt abgestimmt werden kann, sind schnell 4-stellige Beträge fällig.

    Ich bin kein B-Motor-Spezialist, ich kann nur von meiner 9-jährigen Praxis als Motorentwickler sprechen, dort haben wir in solchen Fällen meist:

    • Buchsen = beim B-Motor neu honen (2. und 3.)
    • Kolben und Kolbenringe (2. und 3.)
    • Zylinderkopfdichtung (1.)
    • Ventilsitztiefe vermessen, Dichtung geprüft, -spiel neu eingestellt bzw. Kopf getauscht wenn Ventilsitze zu weit verschlissen waren (2. und 3.)
    • Zündspule und -stecker sowie Zündkerzen (2. und 3.)
    • Einspritzventile (3.)
    • alle Dichtungen auf dem Weg der Zerlegung (1.)
    • alle Flüssigkeiten (1.)

    neben den Schadteilen getauscht. Wie Du an den Prioritätszahlen erkennen kannst, ist das schon das Maximalprogramm um den Serienstand wiederherzustellen. Auf Nachmarktteile würde ich komplett verzichten, weil die in fast 95 % der Fälle nicht annähernd die Qualität von OEM-Teilen haben. Ich bau gerade einen Rennmotor auf, der den Gegenwert von einem Mittelklasseauto hat, etwa 5 % der Kosten entstanden nur um Nachmarktteile auf die Qualitätsstand zu bringen, wie ich sie für meine Anwendung (Slalom) notwendig halte. Klar gab es auch gute Teile, wie die Mahle-Kolben, der Drosselklappen-Winkelgeber von Aquity, die Zylinderkopfventile von Manley, aber auch Ingenieurskatastrophen wie z.B. der Wasserpumpenersatzkit von KTuned, da kostete die Nacharbeit mehr als der Kit (ohne Steuer und Zoll).

    Der Nachmarkt hat völlige Narrenfreiheit in deren Entwicklung, einige kennen nicht mal die Konstruktions- und Toleranznormen, die wir hier oder vielleicht auch im Herstellerland benutzen. Funktions- und Lebensdaueruntersuchungen sind den meisten Herstellern im Nachmarkt völlig wurscht oder zu teuer. Das sind alles Dinge an die sich ein OEM schon per Stückzahl halten möchte, da der Faktor in den Rückrufkosten mit das schlimmste für die Jahresbilanz ist das man so übers Jahr verballern kann. Kosten für den Ersatz, den Umbau, das zusätzliche Personal oder die geringere Zeit woanders, die Reputation, die Zeit in der Entwicklung und Validierung sowie wie jene am Prüfstand und der evtl. Prüfung von Dritten ganz ohne Chance auf einen Cent Gewinn.

    Meine Lehre aus meinem Motorprojekt ist, OEM wo möglich, selber Entwickeln und Bauen soweit als möglich und Nachmarkt nur dort wo nicht anders möglich!
    Geändert von LotusElise (26.05.2019 um 17:48 Uhr)

  4. #4
    Eichhorns best friend! e.V. Mitglied Avatar von SPY#-2194
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    Um auf deine Liste einzugehen, für eine Überholung und kein Tuning:

    Ventile prüfen. Wenn andere nötig, versuchen OEM zu bekommen. Ansonsten Supertech oder Ferrea.

    Ventilfedern und -teller sollten erwartungsgemäß selbst bei sehr hohen Laufleistungen keine Probleme machen.
    Stärkere/„bessere“ braucht es da auch nur, wenn du aggressivere Nockenwellen fahren willst.

    Führungen ebenfalls prüfen und bei Bedarf wechseln. Auch hier, wenn Nachrüster, Supertech/Ferrea.

    LMAs ausbauen und reinigen. Die Teile sind so simpel, noch nie defekt gesehen, nur verschmoddert/versifft.
    Ansonsten gegen die neuere OEM Version wechseln. (Blanke Federn, ohne „Becher“) Ist aber ein Posten, der nur Geld verschlingt und keine Vorteile hat.

    Ventilschaftdichtungen auch OEM oder Erlring/Victor Reinz, was weiß ich.

    Dichtungssätze entweder OEM oder eben welche von wirklich großen, namhaften Zulieferern. (siehe Schaftdichtungen)

    Kolben/Kolbenringe: Erst vermessen und wenn ein Übermaß nötig ist, immer zu erst auf OEM Suche begeben.
    Und Ringe immer passend zu den Kolben. Biete der Hersteller selbst keine an, fragen/recherchieren, was der Hersteller der Kolben empfiehlt.

    Pleuel: Unnötig. Serienpleuel am B18 halten selbst ansehnliche Ladedrücke aus. Austausch unnötig, außer du hast was völlig abgefahrenes vor?

    Lagerschalen: Auch strickt an das Honda Handbuch halten. Ja, hier werden sich sicher noch Leute melden, die ACL und King und weiß der Teufel was empfehlen. Ich kenne nur Niemanden, der damit schon 200.000-300.000km gemacht hat. Mit Serienlagern kenne ich da so einige.

    Und auch wenn Mancher das banalisieren mag, Honda hat gute Gründe warum die Serienlager so fein abgestuft werden. Aus Lust&Laune macht man das nicht.

    Noch als Tipp, auf www.jp-carparts.com bekommst du Originalteile zu deutlich besseren Konditionen. Und was es da nicht mehr gibt, gibt es auch sonst nirgendwo mehr. (außer irgendein Freundlicher hat noch was in seinem Lager am verstauben)

    Also. Motor raus, sauber zerlegen und nach Handbuch prüfen und vermessen, dann nach Vorgabe instandsetzen.

    So bekommst du einen „werksneuen“ B18, welcher bei richtiger Wartung und Pflege wieder für 200.000km und mehr für Spaß sorgen kann.

    Ach und wichtiger Punkt, wenn der B18 schon ein paar km auf der Uhr hat oder dein Ölkeislauf irgendwelche Verunreinigungen befördern durfte, prüf die Ölpumpe!!!

    Neue sind rar, alte kann man überholen.
    Benutzen, statt putzen!
    "Das ist nur optisch angerissen, da ist kein richtiger Riss."

    Der Programmierer der Autokorrektur ist ein Erdloch und soll sich ins Knie fügen!

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