Der Überholer
Fahrzeuge: 92er EG6 Daily
92er EG6 @ K20 N/A Projekt
99er DC2 @ EFR9180 Turbo Projekt
Hab mir mal gedacht da hier nach ner Zeit eh die alten Bilder alle verschwinden, die ich noch nicht bei flickr.com hochgeladen hab, und damit hier mal wieder nen bisschen Ordnung und Übersichtlichkeit in den Thread kommt durch das ganze hin und her, werd ich mal den Motoraufbau hier nochmal posten, der ja ursprünglich erst in meinen EG sollte. Werde die Bilder dann im EG Thread wieder rausnehmen und alles nen bisschen editieren da man sonst ned mehr weiß was Sache ist ^^
Also hier nochmal zusammengefasst:
Als erstes hab ich mir nen AEBS gesleevten B18C Motorblock aus den Staaten besorgt. Dieser wurde zusätzlich mit Nuten um die Zylinder versehen worin später ein Kupferdraht gelegt wird, welcher sich beim festziehen des Kopfes platt drückt und zusätzlich abdichtet. Die Ringe nennen sich Feuerringe (fire rings). Wie ihr seht handelt es sich bei den Sleeves um eine Closed Deck Variante. Viele werden jetzt sagen, dass es damit Überhitzungsprobleme geben wird. Dieser Meinung bin ich nicht. Ich habe mit nen paar Leuten bei HT geschrieben, die auch Closed Deck Blöcke (auch nachträglich gesleevte) sogar auf der Rennstrecke fahren.
H22 Motoren, div. VW und Audi sowie Nissan und Toyota Blöcke sind ebenfalls Closed Deck und haben auch keine Überhitzungsprobleme. Klar lässt sich das schwer verallgemeinern und es kommt aufs jeweilige Setup an, aber ich bin eigentlich guter Dinge, dass es keine Probleme geben wird.
Der Block hat eine Bohrung von 84mm und wurde bei inlinepro in den Staaten gesleevt, gebohrt und anschließend mit Bohrbrille gehohnt. Ich habe den Block dann als er hier war nochmal lackiert.
Dann kamen wieder ein paar wichtige Teile an, hier mal nen grober Überblick. Die Kopfdichtung ist OEM Honda welche von Golden Eagle auf 84mm geweitet wurde.
Die Kolben sind von CP, haben natürlich den passenden 84mm Durchmesser und eine Verdichtung von 9:1. Die Kolbenhemden sowie die Oberfläche wurden beschichtet. Kolbenbolzen sind ebenfalls etwas dicker von der Wandung als bei der normalen Ausführung. Achja, man beachte die tighten JDM Kolbenringe
Die Wahl der Pleul viel diesmal auf Carrillo und zwar auf die H-Beam Variante mit CARR Schrauben. Diese sind nochmal deutlich stabiler als die ARP 2000 Schrauben, welche bei allen anderen Pleulherstellern verwendet werden.
Lagerschalen werde ich bei dem Motor welche von ACL verbauen, die Race Variante. Allerdings zusätzlich nachträglich von Calico beschichtet.
Die unbeschichteten Race Lager von ACL sind sehr hart und haben dadurch den Nachteil, dass sie nicht so "zarm" zur Kurbelwelle sind. Ich hatte mittlerweile 3 Motoren die ACL Race Lager verbaut hatten. Alle 3 waren Kurz vor nem Lagerschaden. Durch die nachträglich aufgetragene Calico Beschichtung soll dies vermieden werden.
Kopfschrauben sind vom Hersteller Golden Eagle
Und dann noch ein bissl Kleinkram. Block Port Fittinge für die Kurbelwellenentlüftung
Dann gings los mit dem wiegen der Pleul, Kolben und Kolbenbolzen. Alle Kolben hatten exakt das selbe Gewicht von 300g. Jedes Pleul wog genau 520g und die Kolbenbolzen jeweils 112g.
Somit mussten in dem Fall keine Gewichtsmodifikationen durchgeführt werden und ich konnte alles mit gutem Gewissen zusammenbauen
Danach ging es weiter mit dem Vermessen der Laufbuchsen sowie den die Kolbendurchmesser um zu überprüfen, welches Kolbenspiel vorhanden ist. Die Innendurchmesser der Buchsen wurden mit einer Innenmeßschraube gemessen und zudem mit einem Intramess auf Rundheit überprüft. Da der Block mit einer Bohr/Hohnbrille bearbeitet wurde hatten die Zylinder keinerlei Abweichungen. Die Ammis können also auch ausnahmsweise mal genau arbeiten :-)
Nachdem Das Kolbenspiel ermittelt wurde habe ich die korrekten Stoßspiele der Kolbenringe hergestellt.
Anschließend habe ich mich dem Hauplagerspiel der Kurbelwelle gewidmet. Die Kurbelwelle wurde vorher vom Motorbauer vermessen, feingewuchtet und die Lagerzapfen poliert. Lagerschalen im Block montiert und die Kurbelwelle eingelegt
Dann die Plastigage Streifen draufgelegt, die Lagerdeckel rangeschraubt, wieder abgenommen und mit der Lehre kontrolliert, ob das Lagerspiel ok ist. War auf allen Lagerzapfen im geforderten Maß.
Anschließend wurden dann die Abdrücke der Plastigages wieder entfernt, die Lagerschalen mit Redline Fett bestrichen, die Kolbenbodenkühlungen verbaut und die Kurbelwelle wieder eingesetzt und mit den Lagerdeckeln verschraubt.
Nun wurden alle Kolben sowie Ölabstreif und Stützringe aufgelegt und richtig positioniert
Anschließend Kolben 1 und 4 verbaut und das Pleullagerspiel mit dem selben Verfahren wie oben für die Kurbelwelle überprüft
Die Pleulschrauben wurden, wie ich es immer mache, mit Hilfe eines rod bolt stretch gauge festgezogen. Diese Meßuhr misst die Ausdehnung der Schrauben, was letzendlich genauer ist als das Festziehen per Drehmoment.
das Axialspiel der Pleul wurde ebenfalls überprüft und war auf allen 4 Zapfen im geforderten Maß
Nun musste noch das Axialspiel der Kurbelwelle geprüft werden sowie die Lage der Kurbelwelle zur Ölpumpe. Wenn Blöcke gesleevt werden, wird eigentlich generell die komplette Lagergasse nochmals durchgehoht da sich diese durchs Einsetzen der Laufbuchsen leicht verziehen kann. Dadurch kann es vorkommen, das die Lagergasse nicht mehr mittig zum Ölpumpenrad fluchtet was bedeutet, dass die Kurbelwelle nicht mehr mittig im Pumpenrad sitzt. Ensteht dadurch nun eine einseitige Belastung am Ölpumpenrad kann dieses im schlimmsten Fall zerbrechen ---> kapitaler Motorschaden.
Überprüfung des Axialspiels der Kurbelwelle, alles i.O.
Dann wie oben beschrieben überprüft, ob die KW Mittig im Pumpenrad sitzt. wie man sieht passten auf beiden Seiten noch 2 gleich dicke Spione rein, also auch hier alles im grünen Bereich
Zu guter Letzt hab ich mich dann noch dazu entschieden, die Ölwanne komplett mit Stehbolzen zu befestigen, finde ich schöner als mit Schrauben und Stehbolzen gemischt. also überall Stehbolzen reingedreht....
Und so ist der aktuelle Stand, bis auf nen paar Kleinigkeiten ist der Block soweit fertig. Das verchromte Wasserrohr wird nochmal getauscht gegen ein schwarz gepulvertes ohne jeglichen Wasserstutzen da ich weder den OEM Wärmetauscher noch ein IACV verbaue, welchen im Wasserkreislauf hängt.
Geändert von hovic (27.02.2014 um 16:08 Uhr)
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