- Aus dem Ninjaforum kopiert -
Der Bericht ist nicht auf meinen Mist gewachsen und es bleibt für mich zu hoffen, dass ich ich keine Urheberrechte verletze.
Viel Spass beim lesen.
Mal grundsätzlich Impulslenken Lenken bei Schritttempo Kurvenfahrt Sitzposition Blickführung Objektfixierung Schräglage Kurvengeschwindigkeit Zusammenfassung Fehler Fazit Die Reifen
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Mal grundsätzlich:
Viele Fahrer/Innen, die auf problematische Angewohnheiten in ihrem Fahrstil angesprochen werden, versuchen diese Tipps zu beherzigen und Änderungen in das eigene Verhalten einfließen zu lassen. Manche erkennen danach die Verbesserungen.
Die allermeisten allerdings, fühlen sich in der Folge noch unsicherer als vorher und verwerfen die gut gemeinten Hinweise schnell wieder; einfach weil diese sich "schlecht" anfühlen.
Warum fühlt sich die neue Art, etwas zu handhaben "schlecht" an?
Ganz einfach, alle Dinge, die wir regelmäßig tun, werden von uns nach einer Menge von Wiederholungen automatisiert. Wir tun sie, ohne darüber nachdenken zu müssen. Je häufiger wir diese Dinge wiederholen, desto weniger müssen wir uns dabei auf die Ausführung konzentrieren und desto leichter fallen uns diese Dinge.
Wer anfängt, seinen Kurvenstil zu verbessern, muss sich zunächst bewusst werden, was, wann und wie gemacht wird.
Eine in all ihren Faktoren bewusste Kurvenfahrt wird sich immer »schlecht« und unsicher anfühlen. Das bedeutet aber nicht, dass dabei einfließende Neuerungen tatsächlich unsicherer sind als der bisherige, unbewusste Weg, die Kurve zu nehmen.
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Impulslenken
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Eigentlich gehört so was ja in jede Führerscheinausbildung. Dennoch zeigen mindestens die Hälfte aller Teilnehmer von Sicherheitstrainings erstaunte Gesichter, wenn ich in der Abteilung Lenken auf das Einlenken durch Gegenlenken zu sprechen komme.
Gleich mal vorweg: wer immer noch glaubt, er lenke sein Motorrad durch Gewichtsverlagerung - liegt falsch!
Dazu mal eine einfache Übung:
mal kurz die Maus loslassen und beide Hände in Fahr-Position an die Tischkante vor sich legen - die Finger auf der Tischplatte, den Daumen darunter.
Lass die Hand ganz locker (damit erhöht sich die Sensitivität) und geh mal mit dem Oberkörper in Schräglage. An welcher Hand ist jetzt der größere Druck zu spüren?
Richtig, an der Hand, auf deren Seite man sich in die Kurve gelegt hat. Wenn der Tisch jetzt kein Tisch sondern der Lenker deines Motorrades wäre - wohin hättest du den jetzt gedrückt?
Genau, in die entgegen gesetzte Richtung deiner Schräglage.
Der Lenker ist also tatsächlich ein Lenker und kein Festhalter.
Wenn man ihn als Festhalter missbraucht, verliert er weitestgehend seine Eigenschaft als Lenker. Das ist übrigens ein Grund, warum ein ängstlicher Fahrer so schlecht in eine Kurve kommt. Festkrallen an den Lenkergriffen verhindert den gefühlvollen Druckaufbau. Ein Teil der aufgebrachten Lenkkräfte werden von der anderen Hand gleich wieder eliminiert.
In der Praxis sieht das dann so aus:
Den richtigen Einsatz des Gegenlenkens kann man am einfachsten auf einem langen, ungestörten Platz üben. Eine Hand vom Lenker weg (am besten hinter den Rücken) die andere schiebt "ihr" Lenkerende nach vorne, vom Körper weg. Dies nennt man "Lenkimpuls".
Dazu einen möglichst großen Gang wählen.
Noch ein kleiner Trick zum Eingewöhnen:
wenn man z.B. mit der rechten Hand, den Lenker rechts nach vorn drückt, gleichzeitig den Zeigefinger ausstrecken.
Das macht zu Anfang aus zwei Gründen Sinn. Erstens greift man automatisch nicht mehr so fest zu; zweitens zeigt der Finger in die Richtung, in die man fährt.
Wichtig! Das Ganze funktioniert erst ab ca. 25km/h (dem so genannten "eigenstabilen" Bereich) aufwärts, darunter lenkt sich auch ein Motorrad wie ein langsames Fahrrad.
Lenken muss man aus unterschiedlichen Gründen. Zum Ausweichen, Wenden, Kurven fahren, beim Fahrstreifenwechsel u.v.m.
Wie gesagt, über 25km/h ist das gerade beschriebene "Impulslenken" angesagt. Bei geringerer Geschwindigkeit - also z.B. beim Wenden geht das anders:
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Lenken bei Schritttempo
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Ersten Gang. - leicht Gas geben (und halten) - Fuß auf die Hinterradbremse - und dann mit der Kupplung und der Bremse das Tempo bestimmen.
Das Motorrad wird dabei "gedrückt"; d.h. auf der Kurveninnenseite wird der Lenker nach unten (zur Fahrbahn) gedrückt.
Da man wohl kaum direkt von oben sondern eher diagonal drückt, ähnelt dieser Vorgang dem Impulslenken ist aber doch ganz anders; da:
1. beim Impulslenken der Druck möglichst waagerecht nach vorn geht,
2. ist hier die Körperhaltung eine andere. Der Körper wird nach Außen gelegt und bildet damit den Ausgleich zur Gewichtsverlagerung (nach Innen) der Maschine.
Ganz wichtig ist hierbei die Blickführung (s.u.) hier gehts gleich dahin
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